Wölflingslager 2019

Es ist Freitag im November. 17 Uhr. Die Sonne ist schon untergegangen. 7 Wölflinge und 3 Biber bauen mit den 3 Mitarbeitern die Kohte auf. Im Gemeindehof. Neben dem Geräteschuppen. Dank den Straßenlaternen im Hof und den mitgebrachten Taschenlampen können die Knoten geknüpft, die Stangen gesteckt, die Zeltbahnen geschlauft, die Heringe eingeschlagen und die Kohte errichtet werden. Das klassische Schwarzzelt der Pfadfinder, welches an die Kohta der Samen, wie sich das Volk der Lappen in Nordskandinavien nennt, angelehnt ist, besteht aus vier Bahnen aus festem Baumwollstoff ähnlich Segeltuch, wird mit zwei 4m langen Stangen errichtet und hat oben ein Loch, damit der Rauch des Lagerfeuers abziehen kann. Leider ist nach errichten der Kohte die Sippenstunde der Biber zu Ende und sie werden von Ihren Eltern abgeholt. Für die Wölflinge jedoch beginnt ihr erstes gemeinsames Lager. Und zwar mit der Einrichtung der Kohte. Diese besteht aus 3 Bierbänken und einer Feuerschale. Nachdem reihum mit je einem Streichholz probiert werden durfte, das Feuer zu entfachen, gelingt es Noah im zweiten Anlauf. Draußen herrschen nasskalte 4 Grad, in der Kohte ist es mollig warm am Feuer. Der Tschai kommt dampfend in einem großen Topf aus der Küche und viele durstige Hände recken ihre Becher ihm entgegen. Der Pfadfindertee besteht aus .. naja, man sagt, das Rezept sei das Geheimnis eines jeden Stammes. Nicht nur den Kindern schmeckt er gut, auch die Erwachsenen bedienen sich gerne daran. Aus dem Vorrat der Stockbrotstöcke auf Rubens Terrasse werden mit den Schnitzmesser kurze Varianten erstellt, weil im Zelt der Abstand zur Feuerschale nicht so weit ist. Als Stockbrotteig experimentieren wir mit Aufbackbrezelteig und das bäckt sich hervorragend und ist äußerst lecker, vor allem wenn man in das Stockbrot noch eine kleine gegrillte Wurst hineinsteckt. Nach einigen Runden neuer Glut erzeugen und Stockbrot backen und Würstchen grillen und Tschai nachschenken sind die Mägen doch gut gefüllt und wir singen lustige Lagerfeuerlieder begleitet von der Gitarre. 

Aus Temperatur- und Kapazitätsgründen wird aber nicht im Zelt sondern in den Gruppenräumen übernachtet. 

Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam mit den Jungscharkindern der Funkids zusammen, die auf der Empore übernachtet hatten. Als besondere Aufgabe muss sich jeder Wölfling noch ein Brötchen für den Mittag belegen. 

Danach wird dieses mit einer gefüllten Flasche Wasser, Müsliriegeln und Obst und Gemüse in die Rucksäcke gepackt und los gehts. Wohin?

Wir gehen auf einen Haik. Dies ist eine Wanderung, die aus einigen zu lösenden Aufgaben und Rätseln besteht. Am großen Sand angekommen gehts erstmal mit Kompass gen Norden. An der Autobahnbrücke ist der reißende Fluß gespickt mit Krokodilen und will durch eine besondere Aufgabe überquert werden. Eine halbe Stunde brauchen wir um alle Teilnehmer sicher durch die Krokodile auf Kunstrasenwasen, welche von Person zu Person weitergereicht werden auf die Mitte der Brücke zu gelangen. Im Wald müssen viele Fragen zu verschiedenen Themen beantwortet werden, so verdienen sich die Wölflinge die Karte, welche das nächste Ziel enthält: die Franz Stein Hütte. Diese erreichen wir ca. eine halbe Stunde später. 

Dort gibt es erstmal eine Mittags-Lunch-Pause und die Rucksäcke werden geplündert. Während wir andächtig schmausen erzählt Simon von einem Polizisten aus New York, der einem frierenden und barfüßigen Bettler warme Winterstiefel gekauft und geschenkt hat. Das ist ein tolles Beispiel und Vorbild für uns. Allerdings stellt Simon auch die Frage wie wir mit dem freien Geschenk der Rettung durch Jesus umgehen? Der Bettler hat die Stiefel versteckt und trägt sie nicht..

Ausgeruht machen wir uns auf den Rückweg und eine gute Dreiviertelstunde später sind wir wieder am Gemeindehaus. Gerade rechtzeitig, denn dort warten schon die ersten Eltern. 

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